Wer fliegen will, muss den Mut haben,
den Boden zu verlassen

– Walter Ludwig

Schöner Spruch oder?
Das Gute ist, dass Du wirklich nur den Mut brauchst um Deine Komfortzone (am Boden) zu verlassen.
Den Rest regelt die Thermik…

Wie lange dauert die Ausbildung? Wie viel kostet die gesamte Ausbildung? Was muss ich können? Was wird von mir erwartet? Was lerne ich? Wer bringt mir das alles bei?

All das sind Fragen, die Du dir sicherlich stellst. Wir wissen das natürlich, weil es uns allen mal so ergangen ist, daher haben wir hier die wichtigsten Punkte zusammengestellt.
Aber schau einfach selber!

FAQ – Ausbildung

Segelfliegen nutzt die Kraft der Sonne. Durch die Einstrahlung erwärmt sich die Luft über dem Erdboden und steigt in Blasen auf. Der Segelflieger nutzt diese Thermik, um möglichst lange in der Luft zu bleiben.

Damit wir aber überhaupt vom Boden weg kommen, muss uns eine Seilwinde oder ein Schleppflugzeug hochziehen. Danach kommt es auf das Können und die Erfahrung des Piloten an, ob er die Thermik möglichst zielsicher und schnell aufspürt. So kann sich ein Segelflieger durchaus einige Stunden in der Luft halten.

Um das Ganze noch spannender zu gestalten, versucht der Segelflieger die gewonnene Hohe in möglichst weite Strecken umzusetzen. Diese Streckenflüge werden meist in Form eines Dreieckfluges durchgeführt, so dass man wieder am Startort ankommt. Dabei kommt es neben der Leistung des Flugzeuges auch auf das Wissen und die Einschätzung und Nutzung der Thermik an. Segelfliegen ist also nicht nur Genuss für die Sinne, sondern verlangt vom Piloten auch taktische und geistige Leistung. Segelfliegen kann sowohl ein besonderer Freizeitsport, als auch Leistungssport sein, indem man auf Wettbewerben mitfliegt.

Um fliegen zu können, musst Du kein Superheld sein. Die wichtigsten Eigenschaften, die Du mitbringen solltest sind Teamgeist, Fairness, Verantwortungsbewusstsein und Durchhaltevermögen.

Darüber hinaus gibt es ein paar weitere Bedingungen welche erfüllt sein sollten:

  • Mind. 14 Jahre alt
  • Nicht zu schwer
  • normaler Gesundheitszustand (fliegerärztliche Untersuchung nötig)

Allerdings solltest Du den zeitlichen Aufwand nicht unterschätzen. In einem Verein ist es nicht möglich, nur mal eben für zwei Stunden zum Fliegen zu kommen und dann wieder zu gehen. An den Tagen, an denen Du fliegen möchtest, solltest Du dir den gesamten Tag zeit nehmen. Für die Durchführung von Flugbetrieb braucht man die Hilfe der anderen Vereinsmitglieder. Oft finden zusätzlich auch außerfliegerische Aktivitäten statt oder man sitzt abends nach Flugbetrieb in den Vereinen gemütlich beisammen.

Na klar, solange deine Sehwerte mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden können, ist das kein Problem.

Erster Ausbildungsabschnitt

Du beginnst deine Ausbildung direkt vorne auf dem Pilotensitz eines unserer Schulflugzeuge. Der Fluglehrer bringt Dir mit der Zeit immer mehr bei, sodass Du schnell lernst, alles selber zu machen, vom Start bis zur Landung.

 

Erster Alleinflug: die A-Prüfung

Mit Sicherheit einer der wichtigsten Tage im Leben eines Fliegers und einer, an den man sich auch nach Jahrzehnten noch dran erinnern wird. Mittlerweile sitzt der Fluglehrer hinter Dir nur noch zur Sicherheit, Du steuerst vom Start bis zur Landung vollständig selbst.

Wenn mindestens 2 Fluglehrer und Du selbst der Meinung sind, dass Du nun bereit bist, ganz allein abzuheben, beginnt dein erster Alleinflug.
Nach 3 Alleinflügen unter Aufsicht der Fluglehrer am Boden hast Du die A-Prüfung bestanden.

 

Zweiter Ausbildungsabschnitt

Nach Deinen Alleinflügen fliegst Du nun abwechselnd mal mit Fluglehrer, mal ohne, mit dem Doppelsitzer. Auf deinen Alleinflügen wirst Du natürlich ständig vom Boden aus beobachtet und bekommst Anweisungen, welche Übungen in der Luft zu fliegen sind. Läuft das immer besser, steht auch ein weiterer großer Schritt bevor: die Umschulung auf den ersten Einsitzer.

 

B-Prüfung

Während Deiner Alleinflüge lernst Du immer mehr Übungen wie z.B. sauber geflogene Kreise, Richtungswechsel beim Kreisen... Sind deine Lehrer der Meinung, dass Du die Übungen beherrschst, absolvierst Du deine B-Prüfung.

 

C-Prüfung

Nach der B-Prüfung lernst Du immer komplexere Übungen zu fliegen und bleibst auch durchaus schon mal 1-2 Stunden in der Luft. So langsam kommst Du in den Genuss des Thermikfliegens und erfährst, wie schön es ist, über Stunden lautlos in der Luft zu sein.

Auch am Ende dieses Abschnitts steht wieder eine praktische Prüfung an, in der Du z.B. einen besonderen Landeanflug durchführen muss.

 

Theorieprüfung

Um den Segelflugschein zu erlangen muss jeder Flieger auch eine umfangreiche Theorieprüfung bei der Bezirksregierung ablegen. Die Vorbereitung hierfür ist anspruchsvoll, aber unsere Fluglehrer unterstützen Dich natürlich und mit Hilfe der Theoriekurse während des Winters ist auch diese Prüfung zu bewältigen.

 

50 km Alleinüberlandflug

Mit Sicherheit einer der anspruchsvollsten Teile der Ausbildung ist der erste Alleinüberlandflug. Nachdem Du vorher mit den Fluglehrern schon einige Male viele Kilometer weg vom Platz geflogen bist, musst Du nun unter Beweis stellen, dass Du dies auch alleine schaffst.

 

Praktische Scheinprüfung

Hast Du alle Ausbildungsabschnitte vorher erfolgreich abgehakt, steht der praktischen Prüfung nichts mehr im Weg! Im Vergleich zu den vorherigen Aufgaben die Du bewältigen musstest, ist diese relativ einfach. Ein Prüfer der Bezirksregierung fliegt mit Dir drei Platzrunden und will dabei verschiedene Übungen sehen, welche Du während der Ausbildung gelernt hast.

Hast Du das alles geschafft, liegt schon bald deine Pilotenlizenz im Briefkasten!

Das hängt sehr stark von deinem Engagement ab. Desto öfter Du da bist, desto schneller kannst Du deinen Schein in den Händen halten!

Wenn Du regelmäßig zum Fliegen kommst und dich im Flugzeug und im Verein schnell zurecht findest, kannst Du von ca. zwei Jahren ausgehen.

Das kann man garnicht so genau sagen, da es sehr stark davon abhängt, wie schnell Du deine Ausbildung durchläufst.

Im Groben kann man jedoch sagen, dass ca. 1000-1500€ auf Dich zukommen.

Aber lass Dich davon bitte nicht abschrecken!

Das klingt erst einmal nach einer großen Summe, allerdings solltest Du im Hinterkopf halten, dass sich die Ausbildung auf mind 2 Jahre erstreckt. Dadurch hast Du monatliche Kosten von etwa 50€ (im Sommer etwas mehr, im Winter etwas weniger).

Segelfliegen ist nicht gefährlicher als z.B. Skifahren, Motorradfahren oder Bergsteigen. Aber so ist jeder Sport gefährlich, wenn man die Grundregeln der Sicherheit missachtet!

Allerdings gibt es kaum eine Sportausbildung, in der mehr auf Sicherheit geachtet wird. Ein guter Segelflugpilot ist kein risikobereiter Draufgänger, sondern wird stets seine eigenen Grenzen und die des Flugzeugs beachten, um wieder sicher zu landen.

Alle Verfahren für Start, Flug und Landung werden gründlich trainiert und enthalten stets mehrere Sicherheitsreserven, so dass ein einzelner Fehler nicht zum Unfall führen kann. Auch besondere Fälle wie Seilrisse oder Aussenlandungen werden immer und immer wieder (zunächst mit dem Fluglehrer) geübt.

Vor dem ersten Flug des Tages wird jedes Flugzeug gründlich anhand vorgeschriebener Checkliste geprüft. Auch tragen wir grundsätzlich einen Rettungsfallschirm, um im Notfall das Flugzeug verlassen zu können.

Ausserdem: wo kein Motor ist, kann auch keiner ausfallen!

Segelflugzeuge sind auch heute noch rein mechanisch konstruiert; es gibt keine elektrisch oder hydraulisch betriebenen Ruder. Die wenige Elektronik an Bord dient der Navigation und der Verständigung, sprich wenn die Batterie leer ist, kannst Du trotzdem noch fliegen.

Jedes Flugzeug (auch ein Airbus) fliegt, weil es Tragflächen hat, und nicht, weil es einen Motor hat! Segelflugzeuge sind aber besonders für den motorlosen Flug optimiert. Finden wir keine Aufwinde mehr, können wir trotzdem (je nach Höhe) noch viele Kilometer weit gleiten, um einen Flugplatz oder ein Aussenlandefeld zu erreichen. Eine Aussenlandung ist keine Notlandung, sondern wird genauso wie die Landung auf dem Heimatplatz trainiert und nach geübtem Verfahren durchgeführt.

Wenn Du dann endlich deinen Segelflugschein in den Händen hältst, stehen Dir viele Wege offen! Die meisten werden den Streckensegelflug als anspruchsvollste und bewussteste Art des Fliegens in Angriff nehmen. Auch der Segelkunstflug ist ein Bereich, bei dem sich erfahrene Segelflieger neuen Herausforderungen stellen können. Ebenso kann eine Weiterbildung als Motorseglerpilot oder als UL-Pilot begonnen werden.

Wie Du siehst, gibt viele Möglichkeiten. Und denk immer dran - Segelfliegen ist das geilste Hobby der Welt!!!

Wenn Du noch offene Fragen hast, dann kontaktiere uns doch einfach

per Mail

bei Facebook

bei Instagram

Du kannst aber auch gerne anrufen!